"Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in den verbalen und quantitativ-mathematischen Fähigkeiten sowie im räumlichen Vorstellungsvermögen galten lange Zeit als stabil, ohne daß Einigkeit in der Erklärung dieser Unterschiede bestand ... . Mädchen bzw. Frauen übertrafen die männlichen Partner in den verbalen Fähigkeiten, während die Männer im mathematischen Denken und in der Raumvorstellung überlegen waren. Diese Unterschiede wurden auch als Erklärung für die regelmäßig nachweisbaren Leistungsunterschiede in den männlichen Domänen Mathematik und Naturwissenschaften herangezogen. [...]

Für die jüngste Zeit sind in unausgelesenen Stichproben Mittelwertunterschiede zwischen Jungen und Mädchen so gut wie nicht mehr nachweisbar ... .Geschlechtsunterschiede in der Raumvorstellung gehen zurück, überdies konnte die Trainierbarkeit dieser Fähigkeit gezeigt werden. [...]

... gibt es Hinweise auf differentielle mathematische Leistungsprofile. Mädchen scheinen Jungen in der Arithmetik und umgekehrt Jungen Mädchen in der Lösung mathematischer Probleme überlegen zu sein ... . Es zeigen sich auch Geschlechtsunterschiede bei der Lösung einzelner Mathematikaufgaben in Abhängigkeit vom inhaltlichen Kontext der Aufgabenstellung (Item bias) [...]

..., daß sich in Deutschland für das Fach Mathematik Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen nicht mehr nachweisen lassen, wohl aber in einem beachtlichen Ausmaß für die Naturwissenschaften."