Vergleichbarkeit

In NRW sollen die Schulen mehr Autonomie bekommen und ein eigenes Schulprofil entwickeln. Um dabei eine Vergleichbarkeit zu sichern und Standards halten, sollen demnächst in NRW in Deutsch, Englisch und Mathematik Musterklassenarbeiten durch das Schulministerium erarbeitet werden, zunächst für die Klassen 3, 7, 10. Andere Fächer und andere Klassen sollen folgen.
Lehrer, die in Parallelklassen unterrichten, sollen wechselseitig Klassenarbeiten korrigieren (müssen).
Mindestens einmal im Jahr soll in allen Klassen einer Jahrgangsstufe derselbe Test geschrieben werden.
Auf diese Weise soll erreicht werden, dass sich die Lehrer einer Schule über Anforderungen und Leistungskriterien verständigen. Die weitere Verständigung über die einzelnen Schulen hinaus soll von der Schulaufsicht getragen werden.


Die Reaktionen darauf in der Rheinischen Post vom 22.2.97:
Der Schulexperte der CDU-Landtagsfraktion, Meyers sagte: "Zynischer und widersprüchlicher sind Schüler, Lehrer und Eltern nie zuvor in die Irre geführt worden."
Einerseits beschreite die Ministerin den Weg zur notenfreien Grundschule, andererseits wolle sie eine bessere Vergleichbarkeit der Noten. Einerseits verspreche sie den Schulen mehr Freiheit bei der Festlegung der Unterrichtsinhalte, andererseits wolle sie den Lehrern Musteraufgaben vorschreiben.
Der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Beckmann fürchtet, dass die neuen Regelungen nur mehr Kontrolle für die Lehrer bedeuten. Er warf der Ministerin vor, sich auf CDU-Positionen zuzubewegen.
Die Schulexpertin der Grünen, Schumann meinte: Zunächst müsste den Schulen mehr Freiraum gewährt werden. Eine Normierung zum jetzigen Zeitpunkt sei überflüssig und bremse den Reformeifer.
Einzig der FDP-Landesvorsitzende Möllemann äußerte sich lobend.

 

© Elschenbroich, Mathe-Werkstatt 03/2001