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Mathematische Körper basteln in Klasse 5 | ||||||||
Die Begegnung mit elementaren mathematischen Körpern ist in der Klasse 5 seit Jahren Standard. Leider geschieht dies oft nur über Abbildungen, die nicht nur wegen ihrer Mehrdeutigkeiten recht problematisch sind. Da ich diesmal zur Vorbereitung während der Weihnachtsferien genügend Zeit hatte, wollte ich die Schüler die Körper basteln lassen. Um ein selbständiges Arbeiten zu ermöglichen, habe ich deshalb eine Reihe von Bastelanleitungen für die Schülerinnen und Schüler erstellt. Im einzelnen handelte es sich um Flächenmodelle von: Quader, Würfel, Tetraeder, Pyramide, Prisma, Kegel, Zylinder Außerdem um Kantenmodelle von: Quader, Würfel, Tetraeder, Pyramide, Prisma |
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Die Unterrichtsreihe umfaßte 3 Stunden, und fand in der Zeit vom 11. 1. 99 bis zum 14.1. 99 statt. Die Schüler brachten Scheren und Bastelkleber mit; die restlichen Utensilien hatte ich besorgt: etwa 300 Bastelstrohhalme und etwa ebenso viele Perlen von ca. 2-3mm Radius. Jede Bastelanleitung hatte ich in 5-facher Ausfertigung vervielfältigt. Zu Beginn der ersten Stunde wurden die Schüler aufgefordert, sich jeweils einen Partner auszusuchen - da die Schülerzahl ungerade war, mußte ein Paar zu einer Dreiergruppe erweitert werden. Nun erhielt jedes Paar die Aufgabe , je ein Flächenmodell aus Papier (dessen Herstellung leichter war) und ein Kantenmodell aus Strohhalmen (dessen Herstellung die Hilfe des Partners erforderte) zu basteln. Nach einer kurzen chaotischen Phase, in der sich die Schüler entscheiden und einigen mußten, welches Modell sie basteln wollten, gingen sie mit Feuereifer ans Werk, halfen sich gegenseitig bei Schwierigkeiten und Mißverständnissen, und vergewisserten sich durch Rückfragen bei mir, ob sie die Fachausdrücke richtig verstanden hatten (Dies ist doch eine Ecke, nicht wahr? |
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Und das da ist eine Kante?") Am Ende jeder Stunde wurden konventionelle Aufgaben aus dem Lehrbuch ohne nähere Erläuterung als Hausaufgaben gestellt (Aufgabenmuster. Wie viele Ecken, Kanten und Flächen hat ein Quader?). In der dritten Stunde habe ich die Modelle zusammen mit Schülern, die schon fertig waren, in der Klasse aufgehängt, wo sie nicht nur die Klasse verschönern, sondern jederzeit als Hilfsmittel für Erklärungen gute Dienste leisten. | ||||||||
Das Basteln und Aufhängen der Modelle hat drei Unterrichtsstunden gedauert und war in dreifacher Hinsicht eine hervorragend investierte Zeit. In fachlicher Hinsicht lernten die Schüler wie nebenbei und ohne ausdrückliche nähere Erklärung die notwendigen Fachausdrücke. In Hinsicht auf soziales Lernen gab es mehrfache Gelegenheiten, sich gegeseitig zu helfen. Auf der emotionalen Ebene empfanden die Kinder auf unmittelbare Weise eine Begeisterung für die Schönheit der Mathematik - ein Ziel, das im Unterricht oft angestrebt, aber leider selten erreicht wird. Wie groß diese Begeisterung war, erhellt folgende Episode: Als nach Abschluß der Unterrichtseinheit noch einige Bastelanweisungen übrig waren, fragte ich, wer noch ein zusätzliches Modell zu Hause basteln wolle. Daraufhin ergaben sich so viele Meldungen, daß ich die überzähligen Bastelanweisungen verlosen mußte, und wer eine Bastelanleitung |
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erhielt, freute sich riesig über seinen Gewinn. | ||||||||